Skitour auf den Großglockner – mit Rad, Ski und Schlafsack

Am Donnerstagnachmittag ging’s los: Christian und ich starteten vom Lucknerhaus mit dem Radl Richtung Berg. Der Plan: eine kombinierte Tour aus Biken, Skitour und Gipfelbesteigung – mit Übernachtung unter freiem Himmel.

Nach einem kurzen Anstieg passierten wir die Lucknerhütte, wo wir das Raddepot einrichteten. Ab hier schnallten wir die Ski an und zogen weiter bergwärts. Gegen 16:00 Uhr erreichten wir die Stüdlhütte. Leider war dort ordentlich Betrieb – vor allem viele polnische Alpinisten hatten denselben Plan – weshalb der Winterraum völlig überfüllt war.

Improvisierte Übernachtung: Christian schlief draußen im Zelt, ich rollte meinen Schlafsack auf der Terrasse aus. Viel Schlaf gab’s nicht – aber dafür einen klaren Himmel und die Vorfreude auf den nächsten Tag.

Früher Start – klarer Himmel – gute Verhältnisse

Um 4:30 Uhr ging’s los. Der Aufstieg über das Ködnitzkees begann zunächst flach, wurde dann aber zunehmend steiler. Mit Harscheisen ging es sicher aufwärts, bis wir den Grat erreichten. Dort schnallten wir die Ski an den Rucksack und stiegen über seilversicherte Passagen zur Erzherzog-Johann-Hütte auf.

Von dort ging es wieder mit Ski weiter, über das Glocknerleitl bis zum Skidepot unterhalb der Kleinglocknerrinne. Mit Steigeisen stiegen wir bei besten Bedingungen zum Kleinglockner auf. Der Grat zur Glocknerscharte war gut gespurt, sodass wir zügig und problemlos den Großglockner-Gipfel erreichten.

Am Gipfel – und runter, bevor der Stau kommt

Oben: Windstille, blauer Himmel, beste Fernsicht. Wir genossen die Gipfelrast gemeinsam mit einigen Polen und zwei Steirern – ein halbes Stündchen lang purer Genuss.

Dann ging’s zügig zurück, um dem sich abzeichnenden Gipfelstau zu entgehen. Beim Skidepot angekommen, schnallten wir die Ski an – Abfahrt gegen 9:30 Uhr.

Firn, Fahrt und Feierabendbier

Der Firn am Glocknerleitl war schon weich, aber noch gut fahrbar. Der weitere Abstieg war anfangs hart und steil, dann traumhaft – perfekter Sommerfirn über das Ködnitzkees. Eine letzte Querung führte uns zurück zur Stüdlhütte.

Dort sammelten wir unser Material, dann ging’s weiter talwärts. Nur zweimal mussten wir die Ski abschnallen, um apere Stellen zu queren. Schließlich zurück bei den Rädern – und der letzte Downhill bis zum Lucknerhaus.

Der perfekte Abschluss: Schnitzel und ein kühles Bier in der Nachmittagssonne.


Fazit: Eine perfekte Frühlingstour auf den höchsten Berg Österreichs – mit Abenteuerfaktor, fantastischem Wetter und einer Prise Improvisation. So macht Bergsteigen richtig Spaß.

 

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